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Die Kläranlage der Stadt Freudenberg

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Mit freundlicher Genehmigung von Teja Radenbach

Allgemeines

Im Kreis Siegen-Wittgenstein gibt es eine Vielzahl an Kläranlagen, die fast alle mit Schulklassen besichtigt werden können. Die größte Kläranlage ist die der Stadt Siegen, die gleichzeitig auch eine Biogasanlage besitzt. Exemplarisch vorgestellt werden soll aber die Kläranlage der Stadt Freudenberg, da sie von der Konstruktion der Mehrzahl der Anlagen im Kreisgebiet entspricht. Die Abwasserbeseitigung ist die bedeutendste örtliche Aufgabe des Umweltschutzes und eine Pflichtaufgabe der Gemeinden. Vor Beginn der kommunalen Neugliederung am 01.01.1969 gab es noch keine geordnete Abwasserbeseitigung in Freudenberg. Ein Kanalsystem unter den Straßen gab es noch nicht, so dass die meisten Haushalte eine häusliche Kleinklärgrube besaßen. Ab 1970 wurde jedoch mit dem Bau von Kanalnetzen und der Kläranlage begonnen. 1974 wurde die mechanisch-biologische Abwasserbehandlungsanlage in Betrieb genommen. Erweiterungs- und Umbauarbeiten erfolgten in den Jahren 1984 und umfangreiche Arbeiten ab 1992. Die Kläranlage in der Asdorfer Straße besteht aus folgenden hintereinander liegenden Anlageteilen:

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  • Trennbauwerk

    → mit Ableitungsmöglichkeit bei Abwasseranfall von über 290 l/s

  • Feinrechen

  • Belüfteter Sandfang

  • Probenahmestation

  • Belebungsbecken

  • Keislaufpumpe

  • Quellschacht

  • zwei Nachklärbecken

  • Rücklauf Schlammschacht

  • Schlammbehandlung

  • Filtratwasser–Ausgleichsbehälter

  • Flockungsfiltration

  • Induktive Durchflussmessung im Auslauf

  • Probenahmestation

  • Mess-, Steuer-, und Regeltechnik

  • Betriebsgebäude Altbau und Neubau

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Mit freundlicher Genehmigung von Teja Radenbach

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Didaktische Hinweise

Für Schulklassen bieten sich Führungen (z. B. durch Mitarbeiter der Kläranlage) an. Bei den Führungen werden folgende Stationen aufgesucht:

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1. Reinigungsstufe: Mechanische Reinigung, bestehend aus:
→ Rohabwasserpumpwerk
→ Feinrechen (Stufenrechen)
→ Belüfteter Langsandfang mit Leichtstoffabscheider
→ Sandklassierer

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2. Reinigungsstufe: Biologische Reinigung, bestehend aus:
→ sechs Belebungsbecken (Kaskadenbelebung mit vorgeschalteter Denitrifikation)
→ zwei Nachklärbecken in Rundbauweise

 

3. Reinigungsstufe: Chemische Reinigung, bestehend aus:
→ Phosphatfällung mit Eisen(III)-Chlorid (simultan zur Belebung und als Nachfällung nach der Nachklärung)

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4. Reinigungsstufe: weitergehende Abwasserbehandlung in Form einer Feinfilteranlage

 

5. Behandlung des Überschussschlammes, bestehend aus:
→ Eindicker
→ Konditionierung mit Eisen(III)–Chlorid und Kalkmilch
→ Kammerfilterpresse

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Ein Besuch der Kläranlage verbindet das Bewusstsein um den Verbleib unseres Abwassers mit einer alle Sinne ansprechenden Lernsituation. In besonderer Weise wird hier der Geruchssinn angesprochen. Dies gilt besonders im Gebäude des Feinrechens, wo grobe Bestandteile ausgefiltert und gesammelt werden. Eindrucksvoll ist auch die Steuerzentrale, die mit einigen Querschnitten und Modellen die Technik und Vorgehensweise innerhalb der Anlage veranschaulicht. Hier steht auch ein Fernsehgerät bereit, an dem zwei Lehrfilme über Wasser und Abwasser geschaut werden können. Diese Filme sind aber auch sinnvoll zur thematischen Vorbereitung auf einen Kläranlagenbesuch im Unterricht.

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Mit freundlicher Genehmigung von Teja Radenbach

Im Anlagengebäude selbst ist auch ein kleines Labor untergebracht, was mit Mikroskop, verschiedenen Apparaturen und Chemikalien ausgestattet ist. Hier können kleine Experimente für und mit den SchülerInnen durchgeführt werden, wie beispielsweise Setzungsdemonstrationen von Sedimenten. Unter dem Mikroskop können sich die SchülerInnen Bakterien anschauen. Bei speziellen Vorhaben oder Demonstrationsabsichten der Lehrkraft empfiehlt es sich, im Voraus eines Besuches, mit den Kläranlagen–Mitarbeitern Vereinbarungen zu treffen, welche Versuche behandelt und welche individuellen Schwerpunkte bei den Führungen gesetzt werden sollen.

INFORMATIONEN

Öffnungszeiten:

Keine. Nach Vereinbarung.

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Eintrittspreise:

Keine

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Anfahrt:

Je nach Standort der Kläranlage unterschiedlich.

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Kontakt:

Je nach Stadt/Gemeinde unterschiedlich.

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Internetseite:

Keine

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